Wissens- und Kommunikationszentrum

Das LEADER-Projekt „Wissens- und Kommunikationszentrum Leoben“ will ein regionales Zentrum schaffen, welches das neue Nutzungsverhalten junger Generationen und innovative Technologien vereint.

Das Zentrum soll bis Juli 2020 in den Erdgeschoßräumlichkeiten des MuseumsCenters Leoben entstehen.

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Die Stadtgemeinde Leoben nimmt als zweitgrößte Stadt der Steiermark und als Bezirkshauptstadt eine wesentliche Rolle als Vermittler von Kultur, Bildung und Wissen ein. Trends wie die Digitalisierung sowie geänderte Kommunikationsformen wirken sich unmittelbar auf die Art dieser Vermittlung sowie auf deren Orte und Räume aus.

  • Projekttitel: Wissens- und Kommunikationszentrum Leoben
  • Projektlaufzeit: 2018 bis Ende Jänner 2019
  • Förderprogramm: Österreichisches Programm für ländliche Entwicklung 2014 – 2020 LEADER
  • Ansprechpartner:innen bei der Stadt Leoben: Alexandra Janze, Abteilung Soziales und Gesellschaft und Markus Messics, MuseumsCenter Leoben
  • Finanzielle Unterstützung: Kofinanziert wird dieses Projekt durch die Europäische Union und den ELER sowie aus LEADER und BMNT und dem Regionalressort Land Steiermark

Räume der Begegnung

Gemäß dem Soziologen Ray Oldenburg (1989) werden Lebensräume in erste, zweite und dritte Orte kategorisiert. Der erste Ort ist das Zuhause, der zweite Ort der Arbeitsplatz und der dritte Ort sind Räume der Begegnung, das sind öffentliche oder halböffentliche Räume, wie städtische Parkanlagen und Grünflächen oder Bildungseinrichtungen, Kultur- und Sportstätten.

Da das Zuhause von vielen Menschen, vor allem der jüngeren Generationen nicht mehr den zentralen Mittelpunkt darstellt, sondern nur ein Bestandteil im persönlichen Netzwerk ist, werden dritte Orte zunehmend zu einem aktiven Bestandteil und einer Bereicherung der Wohnkultur und damit ein elementarer Teil einer adäquaten Infrastruktur für Städte und Regionen.

Bibliothek der Zukunft

Wie sieht nun eine moderne Bibliothek der Zukunft aus? Wie müssen die Räumlichkeiten gestaltet sein? Welche Trends und Entwicklungen müssen dabei berücksichtigt werden? Welche Bedürfnisse haben die einzelnen NutzerInnen? Wer sind die potenziellen BesucherInnen des Zentrums?

In einer vom Zukunftsinstitut ausgearbeiteten Trend-Studie wurden sieben Thesen zum Wissens- und Kommunikationszentrum der Zukunft entwickelt:

Grundannahme: Die Bibliothek der Zukunft steht im Zentrum des modernen Lebens

THESE 1: Bibliotheken mutieren zu den letzten stillen, konzentrierten und dadurch begehrten Orten in einer Über-Informations-Gesellschaft.

THESE 2: Freiwilliges Engagement und Selbstorganisation sind vitale Elemente unserer Zivilgesellschaft. Und sie brauchen Orte.

THESE 3: Digital Natives leben in einer Wolke aus Technologien und fühlen sich dort zuhause. Kein Ort der Begegnung ohne Technologie des Sozialen.

THESE 4: Aber: Kein soziales Miteinander OHNE Orte! Eine digitale Gesellschaft sucht Orte der Bedeutung und erhöht damit den Anspruch an Architektur und Nutzungskonzept.

THESE 5: Die regionale Stadt der Zukunft strebt nach Vielfalt UND orientiert sich radikal an der regionalen Identität. Was ist urban und rural gleichermaßen?

THESE 6: In Zukunft zählt die Weisheit mehr als das Wissen. Erfahrungen und menschliche Begegnung steigen im Kurs. Wissen alleine ist nicht Macht.

THESE 7: Orte der Begegnung sind Orte des Spürens. Dies verlangt Sensibilität, Aufrichtigkeit und Geduld.

Um nun einen qualitativen Ort der Begegnung, Kommunikation, Information und Dokumentation zur Verfügung zu stellen, an dem Wissen generiert und weitergegeben, Kultur vermittelt und Bildung geboten werden kann, soll ein regionales „Wissens- und Kommunikationszentrum“ etabliert werden.

Ziel ist es, ein regionales Zentrum zu schaffen, in dem moderne Trends, neues Nutzungsverhalten junger Generationen und innovative Technologien vereint werden, um Wissen und Know-how wechselseitig auszutauschen und zu produzieren sowie im Wege der Kommunikation weiter zu vermitteln.

Deshalb hat die Stadtgemeinde Leoben im Förderprogramm LEADER ein Projekt zur Erarbeitung eines räumlichen Konzeptes für die Etablierung eines „Wissens- und Kommunikationszentrums“ im MuseumsCenter Leoben eingereicht und möchte einen Standort für die Bevölkerung errichten, der neue kommunikative Interaktions-, Vergemeinschaftungs- und Bildungsräume schafft.

Impressionen

Im Rahmen des durchgeführten Architektur-Ideenwettbewerbs ging das Konzept der INNOCAD Architektur ZT GmbH als Sieger hervor: