Leoben ehrt verdiente Persönlichkeiten

Vizebürgermeister a.D. Maximilian Jäger bekam die Ehrenbürgerschaft verliehen und fünf weitere Personen wurden mit Ehrenringen der Stadt Leoben ausgezeichnet.

Leoben, 08.05.2024

Bürger:innen mit Ehrenurkunden im Gemeinderatssaal der Stadt Leoben gemeinsam mit Bürgermeister Kurt Wallner und Vizebürgermeisterin Birgit Sandler

v.l. ehemaliger Geschäftsführer des MCL Reinhold Ebner, Braumeister i.R. Andreas Werner, Landtags-Abgeordnete Helga Ahrer, Vizerektorin i.R. Martha Mühlburger, Vizebürgermeisterin Birgit Sandler, Bürgermeister Kurt Wallner, Vizebürgermeister a.D. Maximilian Jäger, Rektor i.R. Wilfried Eichlseder, Mayr Melnhof Eigentümer Franz Mayr-Melnhof-Saurau; Bild: Foto Freisinger

In einem Festakt am Dienstag, den 7. Mai 2024 wurde Maximilian Jäger die höchste Ehre, die die Stadt Leoben vergeben kann, zuteil. Zudem wurden Ehrenringe an fünf verdiente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens vergeben, deren Wirken das Ansehen der Stadt Leoben positiv geprägt hat.

Fünf neue Ehrenringträger

Die neuen Ehrenringträger sind der ehemalige Geschäftsführer des Materials Center Leoben Reinhold Ebner, Rektor i.R. Wilfried Eichlseder, Mayr-Melnhof Eigentümer Franz Mayr-Melnhof-Saurau, Vizerektorin i.R. Martha Mühlburger und der ehemalige Gösser Braumeister Andreas Werner.

„Die Stadt Leoben dankt dem neuen Ehrenbürger sowie den Ehrenringträger:innen sehr herzlich für ihr Wirken und möchte mit der heutigen Verleihung diese Leistungen für alle Zeiten sichtbar dokumentieren. Wir wählen daher auch sehr sorgfältig aus, damit die Auszeichnung stets ihren Wert behält“, sagte Bürgermeister Kurt Wallner.

Maximilian Jäger

Maximilian Jäger wurde am 7. Oktober 1952 in Leoben geboren. Nach Volks- und Hauptschule besuchte er den Polytechnischen Lehrgang in Leoben und erlernte den Beruf des Starkstrommonteurs in der voestalpine AG Werksschule Donawitz. Nach seiner schulischen und beruflichen Ausbildung arbeitete Maximilian Jäger viele Jahre in der voestalpine, davon zehn Jahre in der Werksberufsschule. Ab 1989 war er Administrativer Leiter des Berufsförderungsinstitutes (bfi) in Donawitz, welches er in der Gründungsphase maßgeblich mitgestaltete. 2005 trat Maximilian Jäger für die SPÖ in den Gemeinderat der Stadt Leoben ein und bekleidete ab diesem Zeitpunkt das Amt des 1. Vizebürgermeisters, welches er bis 2022 innehatte. In seiner Funktion als Wohnungsreferent zeichnete er nicht nur für die Leobener Gemeindewohnungen verantwortlich, sondern hat mit „LE mit- und füreinander“ auch ein Projekt aus der Taufe gehoben, das maßgeblich zur Verbesserung des Wohnklimas in Gemeindehäusern beigetragen hat. Überdies war Maximilian Jäger Obmann diverser gemeinderätlicher Ausschüsse, übte die Funktion des Obmannes beim Sozialhilfeverband Leoben und bei der Siedlungsgenossenschaft Leoben aus bzw. vertrat den österreichischen Städtebund im Senioren-Bundesrat. Seine soziale Kompetenz und seine Freude im Umgang mit Menschen stellte er in seinem täglichen Tun unter Beweis. Maximilian Jäger ist Träger der Victor Adler-Plakette und Ehrenbergmann der Knappschaft Vordernberg. Er ist verheiratet und Vater zweier Töchter. Kraft schöpft er bis heute aus dem Wandern und seiner „Huab’n“ in Tragöss. Am liebsten verbringt er seine Freizeit mit seinem Enkelsohn.

Reinhold Ebner

Reinhold Ebner wurde am 3. August 1956 in Leoben geboren. Nach der Volks- und Hauptschule in Leoben absolvierte er die Höhere Technische Bundeslehranstalt Kapfenberg und studierte Hüttenwesen, Fachrichtung Metallkunde, an der Montanuniversität Leoben. Nach dem Studium, welches er 1980 mit Auszeichnung abschloss, war Reinhold Ebner in unterschiedlichen Positionen an der Montanuniversität Leoben tätig und habilitierte sich 1995 im Fachgebiet „Werkstoffkunde und -prüfung der Metalle“. Von 1999 bis zur Pensionierung im Jahr 2022 wurde er für die Geschäftsführung der Materials Center Leoben Forschung GmbH (MCL) dienstfrei gestellt, hat jedoch in dieser Zeit weiter Vorlesungen gehalten, geforscht und publiziert. In seinen über zwanzig Jahren als Geschäftsführer hat Reinhold Ebner das MCL zu einem international anerkannten Kompetenzzentrum mit rund 170 Mitarbeiter:innen, das die Brücke zwischen Grundlagenforschung und anwendungsorientierter industrieller Forschung schlägt, ausgebaut. Für seine Verdienste um die Montanuniversität Leoben bekam Reinhold Ebner 2009 die Erzherzog Johann-Medaille in Silber verliehen, ehe er vom Land Steiermark 2022 mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes Steiermark ausgezeichnet wurde.

Wilfried Eichlseder

Wilfried Eichlseder wurde am 1. März 1956 in Steyr geboren. 1974 maturierte er am dortigen Gymnasium und absolvierte anschließend ein Maschinenbau-Studium an der TU Graz. Seine Karriere startete er in der Forschungsabteilung der Steyr-Daimler-Puch AG, wo er Lebensdauerberechnungen an Flug- und Raumfahrtkomponenten vornahm, bis ihm 1995 die Leitung der Geschäftsbereiche „Engineering und Technologie Zentrum Steyr“ übertragen wurde. 1999 erfolgte die Berufung an die Montanuniversität Leoben, wo er mit der Leitung des Lehrstuhls für Allgemeinen Maschinenbau betraut wurde. Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde Wilfried Eichlseder 2014 von der Universität Miskolc die Ehrendoktorwürde verliehen. 2015 wurde er Honorarprofessor an der Universität Ufa/Russland. Mit 1. Oktober 2011 erfolgte die Ernennung zum Rektor der Montanuniversität Leoben, ein Amt, das er bis 30. September 2023 innehatte. Unter seinem Rektorat wurden bestehende Forschungsfelder ausgebaut und aktuellen Anforderungen, wie Klimaverträglichkeit oder Energieeffizienz angepasst sowie neue Forschungsthemen rund um Digitalisierung und Wasserstoff angestoßen. Auch internationale Aktivitäten wurden unter Wilfried Eichlseder forciert und mit der Europäischen Universität EURECA-Pro eine gemeinsame Forschungsplattform für neun Universitäten unter der Leitung der Montanuniversität Leoben gegründet. Zahlreiche Infrastrukturprojekte sowohl für die Forschung als auch für die Lehre, wie z.B. das Zentrum am Berg oder das neue Studienzentrum, wurden initiiert.

Franz Mayr-Melnhof-Saurau

Franz Mayr-Melnhof-Saurau wurde am 19. März 1977 in Leoben geboren und ist Eigentümer des Forstbetriebes Franz Mayr-Melnhof-Saurau, dem größten privaten Forstgut Österreichs. Nach Abschluss seiner schulischen und wirtschaftlichen Ausbildung übernahm er im Alter von 30 Jahren den steirischen Forstbetrieb der Mayr-Melnhofs und die Großsägerei (MM Holz). 2011 übernahm er im Alter von 34 Jahren zudem den Vorsitz im Familiensyndikat, in dem seit dem Börsengang der Mayr-Melnhof Karton AG im Jahr 1994 die Anteile der Familie geregelt sind. Die Mayr-Melnhof Holz Holding AG mit Sitz in Leoben ist eines der führenden europäischen Unternehmen in der holzverarbeitenden Industrie und beschäftigt international rund 2.100 Mitarbeiter:innen. In den letzten Jahren wurden am Stammsitz in Leoben-Göß Investitionen in Millionenhöhe getätigt und das modernste Brettsperrholzwerk der Welt errichtet. Sein Engagement und seine Leidenschaft für den Wald und die Natur prägen sein Wirken, er setzt sich für Naturschutz und nachhaltige Forstwirtschaft ein. Franz Mayr-Melnhof-Saurau ist steirischer Landesjägermeister, Vizepräsident der Industriellenvereinigung Steiermark sowie Vorstandsmitglied der Industriellenvereinigung Österreich und trotz seines großen Erfolges stets bodenständig geblieben.

Martha Mühlburger

Martha Mühlburger wurde am 29. Dezember 1957 in Virgen geboren. Nach der Pflichtschule und Bundeshandelsakademie in Lienz absolvierte sie das Studium der Werkstoffwissenschaften an der Montanuniversität Leoben, wo sie 1991 promovierte und abgesehen von einer kurzen Unterbrechung beruflich bis zu ihrer Pensionierung tätig war. Ab 1995 leitete Martha Mühlburger das Außeninstitut der Montanuniversität, 1999 übernahm sie die Geschäftsführung des Gründerzentrums „ZAT“ (Zentrum für angewandte Technologie Leoben GmbH), war auch in der Geschäftsführung der MaterialsClusterStyria GmbH und zudem in diversen Aufsichtsratsfunktionen vertreten. Von 1. Oktober 2003 bis 30. September 2023 war Martha Mühlburger Vizerektorin der Montanuniversität. Während ihrer zwanzigjährigen Amtszeit gelang es, die Studierenden- und Absolventenzahlen zu steigern, das Drittmittelaufkommen durch die Zusammenarbeit mit der Industrie stark zu erhöhen und zahlreiche neue Gebäude samt Infrastruktur zu schaffen bzw. zu erneuern. Hand in Hand mit diesen Erfolgen konnte auch die Anzahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen enorm gesteigert werden. Unter Mühlburgers Ägide wurde das Weiterbildungsangebot für Interessierte aus Industrie und Wirtschaft stark ausgebaut, sodass die Montanuniversität heute in vielen Bereichen erste Anlaufstelle auf diesem Gebiet ist. Für ihr Engagement wurde ihr 2015 das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.

Andreas Werner

Andreas Werner wurde am 11. September 1958 in Kittsee geboren. Nach der Pflichtschule in Sauerbrunn maturierte er 1976 an der AHS in Mattersburg, studierte im Anschluss drei Semester Technische Chemie an der TU Wien, ehe er an die BOKU wechselte, um das Studium Lebensmittel- und Gärungstechnik aufzunehmen, welches er 1985 abschloss. Im Jahr 1987 erfolgte der Eintritt bei der Steirerbrau – Steirische Brauindustrie AG (später BBAG, dann Brau Union), wo er zunächst in diversen Positionen an unterschiedlichen Standorten tätig war. Ab 2002 war er Braumeister der Brauerei Göß, Falkenstein (Osttirol) und Schladming und hatte die Kollektivprokura für die Brau Union Österreich AG. Im Jahr 2007 war er zusätzlich auch Braumeister der Brauerei Puntigam und seit 2012 Braumeister der Region Süd der Brau Union Österreich (Göß, Puntigam, Falkenstein, Schladming), zu welcher im Jahr 2015 auch die Brauerei Villach dazu kam, wobei Andreas Werner die Koordination der Integration und die technische Supervision leitete. Als Braumeister lenkte Andreas Werner mehr als zwanzig Jahre nicht nur die Geschicke der Gösser Brauerei in Leoben, sondern zeichnete für alle steirischen Marken der Brau Union Österreich verantwortlich. Unter seiner Leitung wurde die Gösser Brauerei Schritt für Schritt umgebaut und modernisiert. Durch seine Innovationen (Stichwort „Grüne Brauerei“) hat Braumeister Andreas Werner nicht nur den Standort Leoben-Göß nachhaltig abgesichert, sondern auch innerhalb des Heineken-Konzerns neue Maßstäbe gesetzt. Andreas Werner hat sich auf vielfältige Weise in das städtische Miteinander in Leoben eingebracht und bei vielen Veranstaltungen konnte auf seine Unterstützung gezählt werden.

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