Der Steiermark-Pavillon bringt einen Teil der STEIERMARK SCHAU jetzt auch nach Leoben
Die STEIERMARK SCHAU ist in Leoben zu Gast: Einer der drei Pavillons ist ab sofort im Park vor dem neuen Rathaus in der Erzherzog-Johann-Straße zu sehen. Begleitet wird die Schau in diesem Jahr von drei Pavillons, die die Themen des Hauptstandorts – Schloss Eggenberg in Graz – in die Gegenwart tragen. Der Steiermark-Pavillon, noch bis 31. Oktober in Leoben zu erleben, widmet sich der Verbindung von Landschaft, Geschichte und Identität in der Steiermark, zu sehen sind dort Werke der Künstler*innen Herbert Brandl, Constantin Luser, Plateau Residue, Karoline Rudolf, Antonia Jeitler und Mito Gegič.
Leoben, 20.08.2025

V.l.: wissenschaftlicher Geschäftsführer Marko Mele, Kulturstadtrat Johannes Gsaxner, Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl, Bürgermeister der Stadt Leoben Kurt Wallner, kaufmännischer Geschäftsführer Josef Schrammel; Bild: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
Die Ausstellung in den drei Pavillons mit dem Titel History Repeating? greift die turbulente Entstehungsgeschichte von Schloss Eggenberg vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges, folgenreicher Finanzskandale und der Kleinen Eiszeit auf. Zugleich zieht sie Parallelen zu aktuellen globalen Herausforderungen wie kriegerischen Konflikten, wirtschaftlichen Fehlentwicklungen, zunehmender Erwerbsarmut sowie den anthropogenen Klimawandel.
Wiederholt sich die Geschichte?
„Heute begegnen uns viele Dinge, die uns bereits in der Vergangenheit begleitet haben – und so stellt sich immer wieder die Frage: Wiederholt sich die Geschichte? Die Kunstwerke greifen die Themen von Schloss Eggenberg und des Barock nicht eins zu eins auf, sondern nähern sich ihnen auf künstlerischer und oftmals sehr subjektive Weise an“, fasst Kurator Günther Holler-Schuster zusammen.
„Es freut mich besonders, dass ein Pavillon der STEIERMARK SCHAU 2025 Station in Leoben macht und wir heute hier sein können. Nicht nur Wien ist der kulturelle Nabel Österreichs, genauso wenig ist Graz das alleinige Kulturzentrum der Steiermark. Die Steiermark ist bunt und vielfältig – ebenso wie ihr kulturelles Angebot – vor allem auch hier in Leoben“, so der Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl.
„Die Idee drei Pavillons an unterschiedlichen Standorten zu zeigen, ist großartig. Wir werten es als besondere Auszeichnung, einen davon hier in Leoben präsentieren zu dürfen. Wir setzen in Leoben jedes Jahr viele kulturelle Akzente – der Pavillon fügt sich perfekt in dieses Konzept ein und damit: Herzlich willkommen in der Kulturstadt Leoben“, freut sich der Leobener Bürgermeister Kurt Wallner.
Tradition und Moderne im Steiermark-Pavillon
Ein stilisiertes Gebirge symbolisiert hier die Topografie der Steiermark. Herbert Brandl gestaltete dieses in der Tradition der Panoramamalerei. Mit 180 Quadratmetern Fläche ist es das größte Gemälde und zugleich auch seine letzte große Arbeit, die der Maler vor seinem überraschenden Tod Ende Juli fertiggestellt hat. Das monumentale Gemälde führt das Publikum zu den Schönheiten der Alpenlandschaft, erinnert aber auch an die Stürme der turbulenten Geschichte des Landes.
„Wir möchten heute auch gemeinsam an den Künstler Herbert Brandl erinnern, der erst kürzlich verstorben ist. Sein zentrales Werk im Steiermark-Pavillon ist von eindrucksvoller Kraft und Bedeutung – ein letzter, tief bewegender Beitrag eines herausragenden österreichischen Künstlers“, betont Marko Mele, wissenschaftlicher Direktor des Universalmuseums Joanneum.
Die beiden Standorte des Pavillons, Mariazell und Leoben, liegen in umfangreichem Waldland mit ausgeprägter Forstwirtschaft, auf die sich auch Werke in den Pavillons beziehen. Constantin Lusers akustischer Baum und seine Trompetenfiguren eröffnen einen kulturellen Raum, in dem sich der regionale Kontext auf mehrfache Weise abbildet. Das Duo Plateau Residue greift den Umgang mit Ressourcen am Beispiel der Forstwirtschaft auf.
Verbindung von Landschaft, Geschichte und Identität
Karoline Rudolf und Antonia Jeitler befassen sich in ihren Arbeiten mit der Präsentationsform des Denkmals. Der Sockel, der die Figur üblicherweise erhebt und exponiert, wird bei Rudolf zum instabilen Terrain, auf dem sich die Künstlerin den Turbulenzen der Realität widersetzt. Jeitlers Porträts von anonymen, in der Gesellschaft unsichtbar bleibenden Menschen zeugen von der Fragilität des Selbstbildes und vom möglichen Ausgesetzt-Sein am exponierten Platz: dem Podest.
Es ist auch immer wieder die Auseinandersetzung zwischen Tradition und Moderne, die in der Kunst zum Ausdruck kommt – regionale Aspekte vor dem Hintergrund der globalen Realität. Das wird auch in Mito Gegičs Videoarbeit sichtbar, in der eine gigantische Abrissbirne zwischen zwei jungen Menschen in folkloristischer Kleidung von einem Monitor zum anderen schwingt.
Die drei Pavillons greifen auch in ihrer Architektur Formen und Symboliken von Schloss Eggenberg auf und verbinden Vergangenheit mit Gegenwart. Entworfen wurden sie von der Grazer Architekturgruppe studio WG3. Die leichten Holzkonstruktionen, bespannt mit Planen, sind stabil, flexibel nutzbar und bieten jeweils rund 150 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Im Steiermark-Pavillon wird insbesondere die Verbindung von Landschaft, Geschichte und Identität thematisiert.
Rahmenprogramm in Leoben
Ein vielseitiges Rahmenprogramm lädt dazu ein, die Ausstellung im Steiermark-Pavillon aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu erleben:
- Am 21. August und 8. Oktober 2025, jeweils um 18 Uhr, finden Abendführungen statt, die vertiefende Einblicke in die Themen und Werke der Ausstellung bieten.
- Am 12. September 2025 folgt auf die Abendführung um 18 Uhr ein Jazzkonzert mit J+H Iberer and Friends – für einen klangvollen Ausklang.
- Am 15. September 2025 wird das Publikum nach der Führung um 18 Uhr zu einer Theateraufführung im Stadttheater Leoben eingeladen: Die Schauspielklasse der Musik- und Kunstschule Leoben präsentiert Frank Wedekinds Klassiker „Frühlings Erwachen“.

Bild: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

Bei der heutigen Pressekonferenz wurde der Steiermark-Pavillon in Leoben von den Verantwortlichen vorgestellt. V.l.: wissenschaftlicher Geschäftsführer Marko Mele, Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl, Bürgermeister der Stadt Leoben Kurt Wallner, Projektleiterin Pavillons Antonia Sorger-Domenigg, Kurator Günther Holler-Schuster, kaufmännischer Geschäftsführer Josef Schrammel; Bild: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
Ansprechpartnerin für Medien
- Fachbereich Presse & PR: Leiterin des Fachbereichs