Nachhaltiges Le(o)ben: Leoben prämiert die besten Ideen des Jugend-Ideenwettbewerbs

Die Gewinner:innen des Jugend-Ideenwettbewerbs „Nachhaltiges Le(o)ben – Deine Vision zählt“ gemeinsam mit Vertreter:innen der Stadt Leoben und dem StadtLABOR Graz. Ausgezeichnet wurden die Projekte „Tschickwegrobi“ (1. Platz), „Gemeinsam kochen – gemeinsam sein“ (2. Platz) und „Mental Health Café – Ladies First Café“ (3. Platz); Bild: leopress

Ein Wettbewerb, der junge Menschen einbindet und Stadtentwicklung zum Dialog macht. Die Einreichphase lief vom 1. Juli bis 7. November 2025. Der Wettbewerb wurde bewusst so gestaltet, dass junge Leobener:innen Fragen stellen, Probleme sichtbar machen und eigene Lösungswege entwickeln können. Die Mehrheit der Beiträge stammt von Schüler:innen der HLW, HTL, des Alten Gymnasiums, der Montanuni sowie von Jugendorganisationen wie dem Roten Kreuz oder dem Jugendzentrum Spektrum. Insgesamt wurden 7 Ideen im Bereich Gesundheit, 9 Ideen im Bereich Klima- und Umweltschutz sowie 1 Idee im Bereich Tierschutz & Biodiversität eingereicht.

Junge Ideen für eine nachhaltige Zukunft

Das Spektrum der Beiträge zeigt eine bemerkenswerte Vielfalt – von der „Dächerbegrünung“ der HTL Leoben, die eine Kombination aus begrünten Flächen und Photovoltaik vorschlägt, über den humorvollen und zugleich wirkungsvollen „Happy National Banana Day“ des Alten Gymnasiums zur Lebensmittelrettung bis hin zur „Product Sharing-App“ der HLW Leoben gegen Lebensmittelverschwendung und dem Projekt „Vogelhäuser, kleine Häuser – große Freude“ der 6b des Alten Gymnasiums zur Förderung der Biodiversität. Damit wird deutlich: Jugendliche sind nicht nur bereit, Verantwortung zu übernehmen – sie bringen konkrete, alltagsnahe und kreative Ansätze ein, die nachhaltige Entwicklung unmittelbar erlebbar machen.

Das StadtLABOR Graz begleitete den gesamten Prozess – von der inhaltlichen Ausrichtung über die methodische Gestaltung bis zur Bewertung. Die Jury bewertete alle Einreichungen anhand von vier öffentlich kommunizierten Kriterien:

• Mehrwert: Welchen Beitrag leistet die Idee für Klima, Umwelt, Gesundheit oder Gemeinschaft?
• Umsetzbarkeit: Wie realistisch und konkret ist die Umsetzung – was wird dafür benötigt?
• Kreative Darstellung: Wie ansprechend und verständlich wird die Idee präsentiert?
• Innovation: Wie originell und neu ist der Lösungsansatz?

Die maximale Punktzahl betrug 320 Punkte; die drei Bestgereihten lagen zwischen 239 und 253 Punkten.

Die Gewinnerprojekte – drei Ideen mit starkem Zukunftspotenzial

1. Platz: „Tschickwegrobi“ – Altes Gymnasium

Kategorie: Klima- und Umweltschutz
Ein kreatives und humorvoll inszeniertes Projekt zur Reduktion von Zigarettenstummeln im öffentlichen Raum – inklusive Sammelaktionen, Aufklärung und einem eigens gedrehten Video. Die Jury würdigte den hohen Mehrwert, die starke Darstellung und die gute Umsetzbarkeit.

2. Platz: „Gemeinsam kochen – gemeinsam sein“ – Österreichisches Jugendrotkreuz

Kategorie: Gesundheit
Ein Projekt, das Generationen verbindet: Beim gemeinsamen Kochen entstehen Begegnung, Austausch und Wissen über gesunde Ernährung. Ein niederschwelliger Ansatz, der soziale Teilhabe und Gesundheitskompetenz fördert.

3. Platz: „Mental Health Café – Ladies First Café“ – HLW Leoben

Kategorie: Gesundheit
Ein Safe Space für junge Frauen, der Themen wie mentale Gesundheit, Gewaltprävention oder körperliche Selbstbestimmung adressiert. Workshops, Austausch und Beratung schaffen einen geschützten Rahmen für wichtige Gespräche.

Jugendbeteiligung wirkt: Welche Fragen die jungen Menschen bewegen

Die eingereichten Ideen machen sichtbar, welche Fragen Jugendliche derzeit besonders beschäftigen: Wie können wir Müll vermeiden oder richtig trennen, wie leben wir gesünder – gemeinsam, generationenübergreifend und alltagstauglich –, wie schützen wir Natur, Tiere und Ressourcen in unserer Stadt, wie reduzieren wir Lebensmittelverschwendung und wie schaffen wir sichere Orte für Austausch und mentale Gesundheit? Die Vielfalt der Einreichungen zeigt eindrucksvoll, wie breit das Verständnis von Nachhaltigkeit in der jungen Generation ist.

Wie es weitergeht: Stadt prüft Pilotprojekte & Kooperationen

Die Stadt Leoben wird die Ideen – insbesondere die drei Siegerprojekte – nun auf Praktikabilität, Ressourcenbedarf und mögliche Kooperationen prüfen. Das StadtLABOR Graz bleibt Partner für die weitere Beteiligungsarbeit. Ziel ist es, erfolgreiche Konzepte Schritt für Schritt in die Umsetzung zu bringen und Jugendlichen weiterhin Raum für Mitgestaltung zu geben.

Bürgermeister Kurt Wallner: „Die 17 Beiträge zeigen, wie viel gestalterische Kraft in unserer Jugend steckt. Nachhaltigkeit wird nicht abstrakt diskutiert, sondern mit kreativen, lösungsorientierten Vorschlägen gedacht. Das macht Mut für die Zukunft unserer Stadt.“

Über uns – Stadt Leoben

Die Stadt Leoben entwickelt ihre Zukunft auf Basis eines klaren strategischen Rahmens: Im Gemeinderat wurde 2022 der Leitbildprozess „Lust auf Leoben“ beschlossen, der die langfristige Ausrichtung der Stadt definiert und zentrale Handlungsfelder für Lebensqualität, Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt vorgibt. Gleichzeitig unterstützt Leoben – ebenfalls per Gemeinderatsbeschluss – die in der Agenda 2030 formulierten Sustainable Development Goals (SDGs) und richtet kommunale Maßnahmen zunehmend an diesen globalen Nachhaltigkeitszielen aus.

Jugend gestaltet Leobens nachhaltige Zukunft

Der Ideenwettbewerb „Nachhaltiges Le(o)ben – Deine Vision zählt“ ist Teil dieses breiten Beteiligungsprozesses: Er bindet junge Menschen aktiv ein, holt ihre Sichtweisen und Zukunftsfragen ab und fördert Projekte, die zu den SDGs beitragen – etwa in den Bereichen Gesundheit, Klimaschutz, Bildung, Partnerschaften oder nachhaltige Stadtentwicklung. Damit stärkt Leoben eine Kultur der Mitgestaltung und setzt auf nachhaltige Entwicklung, die gemeinsam mit Bürger:innen – insbesondere Jugendlichen – weitergedacht wird.